Was ist ein Notfall?
Ein Notfall kann überall passieren, bei der Arbeit, in der Freizeit oder in öffentlichen Einrichtungen. Oft ist es nicht die dramatische Szene, die zählt, sondern die Frage: Ist das, was ich gerade sehe, potenziell lebensbedrohlich und braucht diese Person jetzt sofort Hilfe? Genau darum geht es hier. Sie sollen sich bei Sicheres Herz gut aufgehoben fühlen, typische Gefahrensituationen besser einordnen können und wissen, wie Sie richtig reagieren.
Was bedeutet „Notfall“ ganz einfach erklärt
Ein echter Notfall liegt vor, wenn eine Person so stark beeinträchtigt ist, dass ohne schnelle Hilfe schwere Schäden entstehen können. Wichtig: Ein Notfall soll nicht Angst machen, aber er verlangt klare, schnelle Entscheidungen. Erste Hilfe ist Schritt für Schritt erlernbar. Im Zweifel gilt: Hilfe holen und nicht zögern.2
Was ist ein echter Notfall?
Wenn folgende Symptome auftreten, liegt sicher ein Notfall vor, der lebensbedrohlich sein oder werden kann:
- schwere Atemnot
- allergischer Schock oder Kreislaufkollaps, zum Beispiel nach einem Insektenstich
- Bewusstlosigkeit
- Unfälle mit schweren Verletzungen
- plötzliche Brustschmerzen als Anzeichen für einen Herzinfarkt
- plötzliche Sprachstörungen oder Lähmungen
- starke Schmerzen
- Atemstillstand oder Kreislaufstillstand
Rufen Sie im Notfall immer die 112. Wenn Sie unsicher sind, lieber einmal zu früh als zu spät. Die Leitstelle unterstützt Sie am Telefon.1
Wo Notfälle auftreten können: Beispiele aus dem Alltag
Notfälle passieren nicht nur „irgendwo“. Sie entstehen oft dort, wo Menschen aktiv sind, beim Sport, im Betrieb, in Schulen oder in der Freizeit. Hier ein paar typische Situationen, ohne Panik, aber mit realistischer Einordnung:
Schwimmbad / Badesee
Ein Badeunfall kann leise passieren. Auffällig sind fehlende Reaktion, Atemprobleme oder Bewusstlosigkeit.
Werkstatt (E-Fahrzeuge)
Ein Stromschlag kann zu Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen oder Atemproblemen führen. In jedem Fall sofort Hilfe holen.
Baustelle
Überhitzung, Flüssigkeitsmangel, Stürze oder Quetschungen: Symptome können schleichend beginnen und dann schnell kritisch werden.
Kindergarten / Schule
Ein allergischer Schock (Anaphylaxie) kann sehr schnell eskalieren. Warnzeichen sind Atemnot, Kreislaufprobleme oder Bewusstseinsstörungen.
Wichtig ist nicht, alle Diagnosen zu kennen. Entscheidend ist: Bewusstsein und Atmung einschätzen und bei Warnzeichen sofort den Notruf aktivieren.1
Warum Vorbereitung zählt, nicht überall ist Hilfe sofort da
Rettungsdienste arbeiten professionell und schnell. Trotzdem gibt es Orte, an denen es realistisch länger dauern kann, bis Hilfe direkt am Patienten ist. Dazu zählen weitläufige Baustellen, schwer zugängliche Bereiche, große Freizeitparks, abgelegene Betriebsareale oder Veranstaltungen mit vielen Menschen.
Genau hier macht es einen Unterschied, wenn Mitarbeitende, Lehrkräfte oder Betreuende wissen, was zu tun ist, und wenn passende Notfallausstattung, zum Beispiel ein AED, vor Ort verfügbar ist. Die Leitlinien betonen, wie wichtig frühes Erkennen, rasches Alarmieren und sofortige Maßnahmen sind.1
Der schnelle Notfall-Check: Prüfen, Rufen, Handeln
1) Prüfen
Ist es sicher? Reagiert die Person? Atmet sie normal? Unregelmäßige, mühsame Atmung oder Schnappatmung können ein Warnzeichen sein.1
2) Rufen
112 anrufen, Standort nennen, Situation kurz beschreiben. Wenn möglich: Telefon auf Lautsprecher stellen und den Anweisungen folgen. Die Leitstelle hilft auch dabei, einzuschätzen, ob Wiederbelebung nötig ist.1
3) Handeln
Leisten Sie Erste Hilfe im Rahmen Ihrer Möglichkeiten. Bei fehlender Reaktion und fehlender normaler Atmung gilt: sofort handeln. Und immer merken: Der einzige Fehler ist, nichts zu tun.3
Unser Ziel mit Sicheres Herz
Wir möchten Notfallwissen so zugänglich machen, dass es im Ernstfall abrufbar ist, ohne Fachsprache, ohne Angst, aber mit Klarheit. Notfälle sind selten planbar, aber Vorbereitung ist möglich: durch Wissen, durch Training und durch die richtige Ausstattung vor Ort.